Anlagemöglichkeiten: Welche Optionen gibt es eigentlich?

Die Niedrigzinspolitik erschwert Anlegern den Verdienst an sicheren Zinsen und guten Renditen. Wer sein Geld vermehren möchte, muss sich sehr genau umschauen. Es hat sich herauskristallisiert, dass sich höhere Erträge in den meisten Fällen nur durch eine risikoreiche Anlagemöglichkeit erzielen lassen. Dem entgegen stehen jedoch die Grundprinzipien der Geldanlage: Sicherheit, Rendite und Liquidität. Wir haben verschiedene Alternativen zusammengestellt.

Bitcoin

Der Bitcoin hat seine Eignung als eine durchaus sichere Geldanlage in einigen Fällen bewiesen. Trotz Abstürzen, Kurseinbrüchen und Negativnachrichten war die Kryptowährung im Jahr 2019 die beste Anlageklasse in Bezug auf die Rendite. Während sich mit dem Bitcoin im Lauf des Jahres eine Rendite von 92,04 Prozent erreichen ließ, waren es beim direkten Kauf des Dax-Index nur 26,04 Prozent. Deutsche Immobilien schnitten mit durchschnittlich 14 Prozent ab. Die Anlage ist relativ unkompliziert, handelt man über einen CFD-Broker. Dazu ist nur die Eröffnung eines Kontos notwendig. Mehrere Einzahlungswege, darunter per Kreditkarte, PayPal oder Überweisung, stehen zur Verfügung. Ein Bitcoin-CFD ähnelt einem Wertpapier, in dem sich der Kurs widerspiegelt. Der Anleger partizipiert direkt an der Wertentwicklung, besitzt jedoch die Kryptowährung nicht physisch.

Anleihen

Eine Anleihe, auch unter Schuldverschreibung bekannt, ist ein zinstragendes Wertpapier. Beim Erwerb ist Vorsicht geboten, denn ausschlaggebend ist die Bonität des Schuldners. Im Fall, dass dem Emittenten die Schuldentilgung nicht möglich ist, führt diese Geldanlage zum Totalverlust. Das gilt sowohl für Unternehmens- als auch Staatsanleihen. Grundsätzlich ermöglichen Rentenfonds und Anleihen ETFs aber eine gute Risikostreuung. Hingegen gehen Nachranganleihen mit einem höheren Risiko einher. Allerdings stehen auch höhere Renditen im Raum.

Aktienfonds

Wer Anteile an Aktienfonds erwirbt, profitiert von der Expertise eines Fondsmanagers. Er übernimmt für eine Gruppe von Investoren sowohl den Erwerb als auch den Handel mit Wertpapieren. Durch den Kauf von unterschiedlichen Aktien und dem Aufbau eines durchdachten Portfolios mit dem gesammelten Kapital aller Anleger liegt eine attraktive Risikostreuung vor. Der Nachteil ist, dass die Gebühren der Manager teilweise deutlich die Rendite schmälern. Um diese zu vermeiden, sind passiv gemanagte Fonds mit Indexbildung interessant (ETF). Ein DAX ETF bildet beispielsweise genau die Entwicklung der Wertpapiere ab, die von den 30 größten Aktiengesellschaften Deutschlands ausgegeben werden.

Aktien

In Aktien zu investieren bedeutet für den Inhaber, dass er Gewinnbeteiligungen erhält und sein Geld durch Dividendenausschüttungen vermehrt. Vorteilhaft ist, dass sie sich an der Börse handeln und jederzeit verkaufen lassen. Der Nachteil ist ihre Volatilität. Das bedeutet, sie unterliegen schwankenden Kursen. Sind diese steigend, können oftmals satte Gewinne erwirtschaftet werden. Ist das Gegenteil der Fall, sind jedoch hohe Verluste möglich. Zur objektiven und gewinnbringenden Einschätzung der Kursentwicklung sollten Aktienkäufer über gewisse Branchenkenntnisse verfügen.

Edelmetalle

Gold, Silber und Co. gelten seit langer Zeit als sichere und inflationsgeschützte Geldanlage. Von großem Interesse ist außerdem Palladium, dessen Wert regelmäßig ansteigt und im Jahr 2019 den von Gold deutlich übertraf. Zum achten Mal infolge fand es mit einem Angebotsdefizit seinen Abschluss. Insbesondere die Autoindustrie ist für das Fehlen von rund 5,5 Millionen Unzen, welche die weltweite Nachfrage befriedigen könnten, verantwortlich. Sie verarbeitet etwa 85 Prozent des geförderten Palladiums in den Katalysatoren von Verbrennungsmotoren. Aufgrund der immer strenger werdenden Emissionsvorschriften steigt der Verbrauch weiter an. Den höchsten Wert (Stand: 10.03.2020) der Edelmetalle hat der Reihenfolge nach absteigend:
1. Palladium
2. Gold
3. Platin
4. Silber

Immobilien

Der Erwerb einer Immobilie stellt eine Variante für eine langfristige Investition dar. In den letzten Jahren war eine regelmäßige Wertsteigerung (Häuserpreisindex) zu verzeichnen. Vermietet man das Objekt, stehen monatliche Einnahmen zur Verfügung. In der Regel kann das Haus oder die Wohnung nach einem längeren Zeitraum gewinnbringend verkauft werden. Lohnenswert ist das Investment vor allem, wenn ausreichend Eigenkapital vorhanden ist.

Immobilienfonds

Anteile an einem Immobilienfond sind weniger riskant als der Kauf eines Objekts. Trotzdem profitieren Anleger vom Immobilienmarkt. Zu den Vorteilen gehören:
• man kann sich auf die Erfahrung eines Fondsmanagers verlassen
• weniger Kapital ist vonnöten
• es besteht mehr Flexibilität
Letztere bieten insbesondere offene Immobilienfonds, die sich außerdem durch mehr Sicherheit auszeichnen. Im Gegenzug kann mit geschlossenen Immobilienfonds eine höhere Rendite erzielt werden.

Immobilien-Crowdinvesting

Diese Anlagevariante ermöglicht indirekte, niedrigere Investitionen. Über eine Internetplattform kommt es zum Zusammenschluss einer Investorengruppe, die gemeinschaftlich durch das sogenannte Mezzanine-Kapital in ein Immobilienprojekt investiert. Im Unterschied zu den vorbezeichneten Fonds entscheiden die Investoren selbstständig, in welche Objekte sie einsteigen möchten. Die üblicherweise geringen Mindestanlagevolumen sorgt für eine breite Risikostreuung. Der Profit besteht aus festen Zinsen und Laufzeiten. So erhalten Crowdinvestoren bei einigen Anbietern zwischen fünf und siebeneinhalb Prozent Zinsen bei einer Laufzeit von einem bis fünf Jahren.

Hinweis: Der Inhalt dient nur zur Information und stellt keine Finanz-/Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Edelmetallen, Fremdwährungen, Kryptowährungen, Immobilien, Rohstoffen oder anderen Finanzmarktinstrumenten dar.

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