Die meisten deutschen Universitäten bieten das Chemiestudium in ihren Hörsälen für Interessierte an. Neben dem Bachelor- und Masterstudiengang wird die Ausbildung zur qualifizierten Lehrkraft angeboten. Zu den Grundvoraussetzungen zählen fließende Englisch- sowie Mathematikkenntnisse. Beide Fachgebiete stellen an den Chemiestudenten sehr hohe Anforderungen, die weit über dem Schulwissen liegen. Im Fokus steht selbstverständlich das Interesse am Fach Chemie. Es geht vor allem um das Ausprobieren und Experimentieren. Diesbezüglich ist auch Geduld eine wichtige Tugend für jeden Chemiker, da nicht jeder Versuch auf Anhieb zum gewünschten Erfolg verlaufen wird.
Das Chemiestudium zählt zu den teuersten Studiengängen, so dass pro Student etwa ein Verschleiß von 150.000 Euro von der Gemeinschaft zu tragen ist. Jedes abgebrochene Studium ist mithin nicht nur ein persönlicher, sondern auch ein finanzieller Verlust. Es empfiehlt sich vorab an Probestunden teilzunehmen, die regelmäßig von den Universitäten angeboten werden, um erste Eindrücke über den Studienablauf gewinnen zu können. Studenten, die Chemie auf Lehramt studieren, werden einerseits mit weniger Mathematik- oder Englischanforderungen konfrontiert. Andererseits sollten Lehramtsstudenten auch in einem naturwissenschaftlichen Fach vor allem Spaß am Unterrichten haben. Die Regelstudienzeit für den Studiengang Chemie beträgt etwa 10 Fachsemester. Das Studium ist zum einen in ein Vor- sowie Hauptstudium unterteilt. Das macht deswegen Sinn, weil die Chemie so umfangreich wie das Leben selbst ist.
Studenten interessieren sich allerdings auch mit den möglichen Berufschancen, die ihnen das Studium nach einem erfolgreichen Abschluss offenbart. Jährlich werden bundesweit etwa 1500 Stellen frei. Die Anzahl der freien Arbeitsplätze kann im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage variieren. Von den 1500 Gesamtstellen werden etwa 500 in der chemischen Industrie bereitgestellt. Sowohl Organiker als auch Polymerchemiker sind besonders gefragt. Es ist hingegen nicht ratsam, diese Studienspezialisierungen zu belegen, insoweit sie nicht deckungsgleich mit den individuellen Interessen sind. Nach dem Studium können Absolventen ihre Berufschancen mit einer erfolgreichen Promotion erhöhen. Diese gilt in fast allen Fachbereichen als stillschweigende Voraussetzung. Der Bedarf an Lehrern unterliegt derweil stetigen Schwankungen. Er richtet sich vor allem nach den ausscheidenden Lehrkräften sowie der Geburtenstatistik für die kommenden Jahre. Eine entscheidende Rolle spielen ferner die finanziellen Mittel der öffentlichen Hand.