Die Nutzung von ERP-Software ist in vielen Unternehmen seit einigen Jahrzehnten Alltag, wenn es um die Planung, Steuerung und Kontrolle von Geschäftsprozessen geht. Über ihre Effizienz und ihre vielen Vorteile diskutiert heute niemand mehr. In jüngster Zeit hingegen drängt sich die Frage in den Vordergrund, ob die Software weiterhin als Inhouse- bzw. on-premise-Lösung genutzt werden soll oder ob es mehr Sinn macht, sie in die Cloud zu verlegen.

Bedenken wegen Datensicherheit und Verfügbarkeit

Wenn es um das Thema Cloud geht, ist einer der Dreh- und Angelpunkte für Entscheider die Datensicherheit, vor allem wenn die Datenspeicherung im ausländischen Rechenzentren erfolgt. Denn Daten sind für fast jedes Unternehmen ein enorm wichtiges Kapital, dessen Verlust einem Erdbeben gleichkommen kann. Die negative Haltung gegenüber dem Outsourcing in die Cloud beruht meist auf negativen Schlagzeilen in den Medien. Darüber wird oft vergessen, dass solche Attacken und Datendiebstähle auch interne Speicherlösungen von Unternehmen betreffen.

„In der Cloud“ heißt ja nicht, dass die Datenbestände irgendwo auf „Wolke 7“ herumschweben, sondern lediglich, dass der Server an einem anderen Ort steht und nicht in einem Gebäudetrakt des jeweiligen Unternehmens. Wenn die Cloud ERP-Software von einem renommierten Anbieter stammt und die Datensicherung in einem Rechenzentrum in Deutschland erfolgt, ist der Schutz nicht geringer als in den eigenen vier Wänden. Voraussetzung ist allerdings eine ständig stabile Internetverbindung mit großer Bandbreite, um jederzeit Zugriff zu haben.

Die Vorteile eines Umstiegs auf Cloud-Lösungen

Den Nachteilen und Bedenken stehen bei der Cloud ERP-Software einige handfeste Vorteile entgegen. Die fünf wichtigsten sind:

1. Ressourcenschonung
2. Kostensenkung
3. beliebige Skalierbarkeit
4. Flexibilität beim Handling
5. kompetente IT-Dienstleistungen durch den Anbieter

Ressourcenschonung

Bei einer Cloud-Lösung stellt der Anbieter Hard- und Software gegen eine regelmäßige Nutzungsgebühr bereit. Dadurch entfallen Investitionen in teure IT-Ressourcen und Software-Lizenzen. Die Instandhaltung der Hardware sowie die Aktualisierung der Software – auch im Hinblick auf Sicherheits-Features – wird tagtäglich ebenfalls vom Anbieter gewährleistet, so dass im Unternehmen auch personelle Ressourcen freigesetzt bzw. eingespart werden.

Kostensenkung

Es gibt Bezahlmodelle nach dem Prinzip „Pay per use“, bei denen nach Anzahl der Nutzer, Laufzeit und Umfang der Funktionen abgerechnet wird. Die dadurch erzielte Transparenz führt neben der Einsparung von IT-Investitionen ebenfalls zu einer Kostensenkung.

Skalierbarkeit

Wenn die Datenmengen wachsen, kann der Zuwachs ebenfalls in die Cloud ausgelagert werden, denn der Speicherplatz dort lässt sich beliebig skalieren. Bei namhaften Anbietern lässt sich jederzeit neuer Speicherplatz reservieren, nutzen oder auch wieder freigeben, zum Teil sogar in Eigenregie.

Flexibilität

Der Verwaltungsaufwand für die unternehmenseigene IT verringert sich deutlich, da keine Installation im Hause erforderlich ist. Hinzu kommt, dass jeder Mitarbeiter je nach seiner Zugangsberechtigung vom Schreibtisch, vom Home-Office oder von unterwegs über den Browser auf das System und die Daten zugreifen kann. Das trägt zu einer erheblichen Verbesserung des Workflows und der Zusammenarbeit in Teams bei.

IT-Dienstleistungen

Renommierte Anbieter von Cloud-Lösungen verfügen über eine ausgezeichnete Expertise und somit eine hohe Kompetenz in diesem Segment. Sie sind entsprechend zertifiziert, halten höchste Standards ein und gewährleisten so die Sicherheit der Daten sowie der Performance und der Funktionen ihrer ERP-Software. Updates und Patches werden im Backend durchgeführt, so dass stets die aktuellste Version bereitsteht und jeder Mitarbeiter auf jedem Endgerät die gleichen Tools zur Verfügung hat.

Fazit

Die weitere Entwicklung von Cloud ERP-Softwarelösungen ist in vollem Gange und wird ständig optimiert – sei es in puncto Sicherheit oder Funktionsumfang. Letztendlich muss natürlich jedes Unternehmen seine eigene Entscheidung treffen und Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Die wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Vorteile sprechen allerdings für sich.